Ein dramatischer Tag

Heute lag etwas in der Luft... Aber die angekündigten schweren Gewitter sind zum Glück nicht bei uns niedergegangen, so dass die Mädchen, die trotz Wetterprognose zum Reiten gekommen waren, etwas von dem Nachmittag hatten. Vorher gab es aber eine traurige Entdeckung: im Garten lagen ganz viele silbergraue und weiße Federn herum. Frauchen fand Mimi und Charlotte ( - die immer so schöne grüne Eier gelegt hat -). Beide waren tot. Entweder war das der Eier stehlende Marder, was natürlich dumm von ihm ist, denn wenn er die Hennen umbringt, hat er bald nichts mehr zu stehlen, oder ein Fuchs hat die kurze Zeit, in der das Tor offen stand, genutzt. Ich habe es leider nicht mitbekommen. (War wahrscheinlich zum Mittagsschläfchen im Museum...) Sonst hätte ich unsere Hühner natürlich verteidigt. Dass der Verlust noch viel größer war, haben wir erst gemerkt, als Frauchen den Hühnern gute Nacht gesagt hat. Es fehlen auch Berta und die Henne, die uns Conny geschenkt hat.

Als ob das nicht schon genug Unglück für einen Tag gewesen wäre, passierte dann noch etwas Schlimmes. Sjoli hatte auf der neuen Koppel im hohen Gras eines seiner Hufeisen verloren. Josi, Antonia und Frauchen suchten zusammen mit mir alles ab. Plötzlich rief Antonia ganz aufgeregt, wir sollten mal alle kommen. Da lag ein Babyfeldhase und konnte nicht weglaufen. Beide Hinterbeine waren kaputt. Normalerweise müsste ich mich als Hund auf so ein Häschen stürzen. Aber das geht ja gar nicht. Also habe ich mich artig hingesetzt und abgewartet. Antonia hat ihr T-Shirt ausgezogen und das Häschen wurde vorsichtig hineingetan und im Auto mitgenommen. Ich hab mir gedacht, dass das sicher ein Hasenkind von dem großen, für mich viel zu schnellen Hasen ist, den wir morgens immer auf der Koppel sehen. Vorher oder hinterher treffen wir auch immer einen Fuchs. Man könnte also sagen, Fuchs und Hase sagen sich hier Guten Morgen. Wir sind zu Schmidts gefahren, weil der Michael Tierarzt ist. Ich bin auch gleich aus dem Auto gestürzt, als Frauchen ausgestiegen ist. Da hat sie mich eingefangen und auf den Arm genommen. Evi, die Frau vom Tierarzt hat deshalb gedacht, ich sei die Patientin und ein Nachbar hat auch gleich ganz besorgt gefragt, was mit mir los sei. Mit Evi habe ich schon zusammen Theater gespielt. Da war sie ein Schäfer und ich hieß Saale und hatte eine sogenannte Schlüsselrolle. Deshalb kennen wir uns gut. Ihr Mann war noch nicht Zuhause, deshalb mussten wir das Häschen da lassen. Nicht viel später hat der Tierarzt angerufen und gesagt, dass er das Häschen leider nicht retten kann. Selbst wenn es operiert und überleben würde, hätte es danach kein gutes Leben. Hasen (eigentlich ja auch die im Stall) wollen herum hoppeln und Haken schlagen. Wir haben gehört wie Frauchen am Telefon gesagt hat, dass er „DAS“ dann so machen solle und wussten alle, was gemeint war. Antonia war richtig traurig. Frauchen hat zu ihr gesagt, es war trotzdem gut für das Häschen, dass sie es gefunden hat. Sonst hätte es wahrscheinlich noch Stunden im Gras gelegen und Schmerzen gehabt.

Um auf andere Gedanken zu kommen, habe ich danach bei der Theaterprobe in der Scheune zugeschaut. Momentan sind meine Leute dort fast jeden Abend, weil das neue Stück Ende Juni fertig sein muss. Na ja, da haben die noch ganz schön zu tun. Zum Beispiel ist noch gar nicht geklärt, ob ich wieder eine Rolle bekomme. Könnte ich aber, weil ein Jäger mit spielt. Jäger haben immer Hunde und die sehen fast so aus wie ich. Außerdem bräuchte dieser Jäger unbedingt eine Art Blindenhund, denn er sieht kaum etwas – natürlich nur im Theaterstück. So richtig weiß ich noch nicht, ob ich mitmachen möchte, denn letztes Jahr habe ich von Mal zu Mal mehr Lampenfieber bekommen. Die Menschen wurden immer entspannter und haben zwischen ihren Auftritten geredet und geraucht und getrunken. Nur ich war irgendwann fix und fertig. Dabei hatte ich ja nicht mal Text, den ich vergessen konnte.

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