Wenn Pferde verreisen

Am letzten Wochenende hatte ich alle Pfoten voll zu tun. Ich musste am Freitagabend aufpassen, ob hinter unserem Garten auch alles für das Sommerfest richtig aufgebaut wird und ob meine Leute den Pferdehänger anhängen können. Da standen nämlich immer Autos im Wege. Draumur und Sjoli sollten nach Illsitz bei Altenburg verreisen, weil Vilja, Antonia und Anna (als Helferin) zu einem Kurs wollten, der sich Bundesjugendtraining nennt. Deshalb hatten sie auch Berge an Sachen eingepackt für sich und die Pferde. Die warteten schon im Paddock. Aber es ging einfach ewig nicht los. Dann habe ich aufgeschnappt, wo das Problem liegt. Es war so was elektrisches, irgendwie ging der Blinker nicht und auch beim Bremsen leuchtete kein Licht auf. Einige von den Männern, die das Zelt fürs Sommerfest aufbauten, schauten sich Auto und Hänger an und jeder hatte eine andere Idee. Repariert hat es aber keiner. Deshalb musste der Uli aus dem Nachbardorf helfen. Der konnte aber erst am nächsten Tag. Deshalb durften Draumur und Sjoli auch wieder auf die Koppel. Samstagmittag war es dann endlich so weit. Draumur wollte erst nicht in den Hänger. Dann fand er den Eimer mit dem Kraftfutter aber doch zu interessant und ist eingestiegen. Mich haben sie nicht mitgenommen, obwohl ich doch so gern Auto fahre. Aber wahrscheinlich hätte ich gar keinen Platz gehabt zwischen all den Menschen und dem vielen Gepäck. Herrchen muss sehr schnell gefahren sein, denn pünktlich zu Beginn des Festes waren er und Frauchen wieder da. Wie es in Illsitz war, sollen die Mädchen mal selbst erzählen. Hier war es auf jeden Fall sehr interessant. Zum Fest kamen nicht nur eine ganze Menge Zweibeiner sondern auch viele Hunde, die alle an der Leine laufen mussten. Zum Glück macht das mit mir niemand und so konnte ich frei entscheiden, ob ich Nora, Marlene und Maja, die Ponyreiten für Kinder  mit Drifandi und Randalin gemacht haben, begleitete oder ob ich bei Frauchen und ihrer Schwester am Kuchenstand aufpasse oder lieber den Bratwurstrost überwache ( - da fällt manchmal etwas runter - ) oder doch lieber die Hüpfburg ausprobiere ( - habe ich nicht gemacht - ) oder zur Schatzsuche mit auf den Kirchturm zu den Fledermäusen steige. Abends war richtig was los. Es gab ein Quiz, eine Andacht, ein Lagerfeuer, viel Musik und außerdem Fußball ( - scheint immer noch wichtig zu sein - ). Dann war schon lange Schluss, aber meine Leute und  einige andere sind einfach nicht gegangen. Ich war ja hundemüde. Na ja, das waren die dann am nächsten Morgen, als sie früh aufstehen und arbeiten mussten, sicher auch.
Frauchen hat nach dem Mittag zusammen mit Josi den Sleipnir geholt und er ist ohne zu zögern auf den Hänger gegangen. Er soll nämlich in Illsitz bei Ines, der Hofchefin, zur Schule gehen. Ihn haben sie dort gelassen und die beiden anderen Pferde und die Mädchen mit nach Hause genommen. Ich durfte wieder nicht dabei sein. Nachdem sie hier die Pferde abgeladen hatten, habe ich nur gesehen, dass sie ziemlich erschrocken waren, weil in einer Seitenwand vom Hänger plötzlich ein Loch war. Der Sjoli, der sowieso etwas ungeschickt ist, hätte sich schlimm verletzen können. Zum Glück ist nichts passiert und alle waren heilfroh, dass sie dieses anstrengende Wochenende geschafft hatten. Allerdings mussten noch alle Pferde – außer Sleipnir, der ja nun für ein paar Wochen außerhalb wohnt – versorgt werden. Und zu all der Arbeit kommt meist noch etwas dazu: Silvana hat einen komischen Ausschlag am Kopf, der aber schon besser wird und der arme Philipp hat einen leichten Hufreheschub. Das ist richtig blöd, weil es weh tut und bei Philipp nicht vom falschen Essen kommt sondern weil er Cushing hat. Das bekommen vor allem ältere Pferde. Wenn man nichts unternimmt, haben die dann das ganze Jahr ein Winterfell und kriegen schnell mal entzündete Huf und andere schlimme Sachen.
An dem Abend sind meine Leute mit Josi und Christan dann noch in die „Linde“ gegangen, weil sie Riesenhunger auf Pommes hatten. Da durfte ich endlich wieder mal mit und konnte unter dem Tisch mit Carlos, meinem kleinen Hundefreund, das Wochenende auswerten. Damit die Kellnerin nicht über uns stürzt und die ganzen Pommes verschüttet, mussten wir an der Leine bleiben.

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