Noch eine Zwanzigjährige

Heute hat Anna eine Möhrentorte mitgebracht. Ist nicht so mein Ding, aber die Zweibeiner fanden es gut. Die haben nämlich Kvikas 20. Geburtstag gefeiert. Und dabei hat Frauchen wieder die Geschichte erzählt, die ich zumindest schon dreimal gehört habe und deshalb auswendig nacherzählen kann. Sie geht so: Winnie, die eigentlich Kempa hieß und Kvikas Mama war, sollte irgendwann im Mai 1995 ihr erstes Fohlen bekommen. Und eines Abends hatte Frauchen das Gefühl, dass es nun so weit sei und ist noch einmal auf die Koppel gegangen. Es war die am Hang, auf der die Pferde immer am Anfang der Weidesaison stehen. Trotz Dunkelheit hat Frauchen gleich gesehen, dass da etwas besonderes passierte. Alle Pferde, die sie damals hatte (Ester, Wiener, Adele, Annabell und Philpp), standen in einem Kreis um Winnie herum. Winnie hatte sich hingelegt. Und dann dauerte es gar nicht mehr lange und ein graues Stutfohlen lag im Gras. Erst einmal durften die anderen Pferde nicht an ihm schnuppern, da wurde Winnie böse. Aber nach einer Weile konnten alle das neue Herdenmitglied begrüßen. Vielleicht erinnern sich Annabell und Philipp daran. Sie sind ja die einzigen von damals, die noch leben.
Frauchen hat dann ein paar Tage später Molda mit ihrem Fohlen Mysla aus Gotha abgeholt und so sind Kvika und Mysla zusammen in einer Herde aus großen und kleinen Pferden aufgewachsen.
Kvika heißt auf Deutsch Leichtfuß. Das ist sie eigentlich nicht. Sie tritt eher ganz kräftig auf. Und wenn sie galoppiert, dann bebt die Erde.  Aber sie ist in den vielen Jahren – schon weil man so bequem auf ihr sitzt -  das beliebteste Pferd der Reitanfänger geworden. Keiner kann mehr sagen, wie viele Kinder auf ihr reiten gelernt haben. Und immer ist sie der besondere Liebling von einem Mädchen. Nachdem Maxi in Berlin studiert, hat Anna „ihre“ Kvika als allerliebstes Lieblingspferd für sich allein.
Leider hat Kvika genau wie ihre Mutter dieses blöde Cushing. Deshalb bekommt sie jeden Tag Medizin und man muss sich immer neue Tricks einfallen lassen, damit sie die Tablette nicht ausspuckt. Und genau wie bei Philipp wird sie im Frühling jedes Jahr mit der Schere von ihrem vielen Fell befreit. Damit könnte man ganze Sofakissen füllen...
Übrigens hat die Kvika jetzt ihren vierten Gang wieder gefunden und hat plötzlich wieder angefangen zu tölten. Na wenn das kein Beispiel dafür ist, dass es für manche Sachen nie zu spät ist.
Ich wünsche ihr jedenfalls noch viele, viele Jahre auf ihrer Cospedaer Geburtskoppel und all den anderen Wiesen und suche mir etwas ordentliches zu fressen, dass nicht nach Möhrentorte schmeckt.

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