Von wegen – es dauert noch drei Wochen bis zum ersten Schnee. Es waren nur reichlich drei Tage und dann lag er da, der Schnee. Und zwar so hoch, dass meine kurzen Beine fast komplett drin
verschwunden sind. Eben noch war ein richtig schöner goldener Herbsttag am 3. Oktober (Frauchen und die anderen haben ein bisschen gejammert, dass man einem solchen tollen Wetter das Hausturnier
doch hätte machen sollen) und dann so was. Weil die Bäume alle noch ihre Blätter hatten, wurden die Äste durch den zusätzlichen Schnee so schwer, dass viele davon abgebrochen sind. Auch hier im
Garten. Der halbe Round Pen lag voll davon. Und Cospeda war erst einmal von der Umwelt so ziemlich abgeschnitten, da zwei Zufahrtsstraßen aus dem gleichen Grund gesperrt waren. Die Pferde haben
auch nicht schlecht gestaunt und dann das Gras unter dem Schnee frei gescharrt. Vielleicht hatten sie ja so eine Ahnung, dass es bald nichts mehr gibt. Jedenfalls fressen sie seit Wochen so
viel, als ob eine Hungersnot ausbrechen würde. Alle sehen aus, als bekämen sie im zeitigen Frühjahr ein Fohlen. Stimmt aber nicht, nur Elektra und Hnysa.
Gedauert hat der Winter zum Glück nicht lange und inzwischen haben wir wieder Frühling – zumindest den Temperaturen nach. Der Wind hat alle Blätter von den Bäumen geschüttelt und es hat gestern
fast den ganzen Tag gedauert sie zusammen zu fegen. Die Pferde haben ja schon seit einiger Zeit ihr dickes Winterfell und wenn sie nun geritten werden, dann fühlt sich das wahrscheinlich so an,
als ob jemand im Pelzmantel joggen würde. So richtig gesund scheint dieses Wetter nicht zu sein, dauernd hustet ein Pferd oder aus den Nüstern läuft der Schnodder.
Ich bin zum Glück fit. Aber ich muss ja auch nicht auf der Koppel schlafen und mich irgendwie anstrengen. Das ist der Vorteil, wenn man eine Hundedame in den besten Jahren ist.