Als Frauchen heute morgen ihren Kaffee trank, sagte eine fremde Frau im Radio, dass man fast nirgendwohin fahren könnte, weil überall LKW quer stehen würden oder umgekippt sein. Und vorher hatte
Frauchen aus dem Fenster geschaut und gesagt: „Die spinnen wohl!“ Wen sie mit „die“ meinte, war mir nicht klar und warum sie sich so aufregte auch nicht. Und das mit den LKWs fand ich auch
komisch. Kurz darauf wusste ich Bescheid. Da will man an einem Frühlingsmorgen nur mal schnell vors Haus und dann das: Schnee! Richtig viel und richtig nass!
Das passt überhaupt nicht. Die Laufenten legen jeden Tag Eier, weil sie Küken haben möchten, die Pferde fusseln, um ihr dickes Winterfell loszuwerden und Igor, die Schildkröte rumort auch schon
in seiner Kiste und möchte raus, Elektra und Hnysa werden immer runder, ihre Fohlen wachsen. Es ist Frühling und da gehört es sich einfach nicht mehr, Schnee vom Himmel fallen zu lassen!
Ich bin dann sehr schnell wieder rein und habe darauf vertraut, dass das schnell wegtaut. War auch so. Aber dadurch wurde es noch matschiger und Frauchen hatte beim Ausmisten noch schwerere
Schubkarren zu schieben. Es wird Zeit, dass das aufhört und die Pferde auf die Koppel dürfen. Außerdem ist Frauchens Arbeitsausrüstung auch nicht mehr so toll. Nachdem sie den ganzen Winter jeden
Tag mindestens zwei Stunden im Stall und den Paddocks zu tun hatte, sind ihre Schuhe nicht mehr wasserdicht und die Handschuhe total verschlissen. Sie scheint auch gern mal was anderes anziehen
zu wollen, denn sie hat sich eine noble weiße Reithose und ein dunkles Jackett dazu gekauft. Aha, habe ich mir gesagt, das ist sicher nichts, um mal schnell durch den Wald zu tölten. Das sieht
eher wie ein Turnieroutfit aus. Nur – um das auch anziehen zu können, müsste sie langsam mal wieder reiten und nicht nur mit der Schubkarre trainieren...