Allein zuhaus

Das war ja schon fast nächtliche Ruhestörung. Kurz nach vier Uhr ist Frauchen aufgestanden und hat gestöhnt: „Warum tu ich mir das an?!“
Normalerweise folge ich ihr immer auf den Hof, um die anderen Tiere zu füttern und ihnen Guten Morgen zu sagen. Aber das war eindeutig zu früh für mich. Also habe ich es wie Antonia gemacht und weiter geschlafen. Irgendwann haben Frauchen und Josi aber so viel Unruhe auf dem Hof verbreitet, dass ich doch mal runter bin um nach zu schauen. Ich hatte es ja schon am Abend vorher geahnt, dass sie mal wieder mit Pferden verreisen wollen, denn Drifandi, Dreyri und Sjoli mussten im Paddock übernachten und vor dem Tor standen gleich zwei Pferdehänger. Was die da immer alles mitnehmen... Sieht jedes Mal so aus, als würden sie mit den Pferden auswandern wollen.
Antonia war dann auch endlich aufgestanden und ich bin schon mal ins Auto eingestiegen, damit sie mich auch ja mitnehmen. Wer nicht einsteigen wollte, war  dieses Mal Sjoli. Beinahe hätte er zuhause bleiben müssen und das Hestadaga-Turnier in Illsitz verpasst. Weil es so lange gedauert hat, wollte Dreyri in der Zwischenzeit wieder aussteigen. Und dann waren in dem geborgten Hänger die Stangen viel zu hoch angebracht für den kleinen Drifandi. Nur Aufregung. Und Frauchen und Josi haben dieses Mal beide gesagt: „Warum tun wir uns das an?!“ Später als geplant ging es dann doch los – ohne mich!
Frauchen hat mich einfach wieder zurück aufs Grundstück getragen und das Tor fest zugemacht. Ich fasse es noch heute nicht! Dabei bin ich der perfekte Turnierbegleithund. Na gut, es gab da einmal einen Vorfall...Aber das war ein Westernturnier und da spielten plötzlich Kühe mit. Wahrscheinlich habe ich auch Hütehundvorfahren – jedenfalls hielt mich nichts mehr und ich habe den Cowboys geholfen, die Kühe zu treiben. Die wollten sich aber nicht helfen lassen und einer hat über das Mikrofon gebrüllt, dass der freilaufende Hund gleich erschossen würde. Hat niemand geglaubt, trotzdem sind Frauchen und Antonia hektisch herum gelaufen und haben versucht mich ein zu fangen. Da wussten alle, dass wir zusammen gehören.

Ich war jedenfalls ziemlich beleidigt, dass ich den ganzen Tag gestern auf dem Hof zubringen musste. Nicht mal Steffi hat mich mitgenommen zum Turnier der Mühle Cospeda, wo sie mit geritten ist. Wäre auch nicht schlecht gewesen. Letztes Jahr gab es dort eine Vorführung einer Hundeschule und ich habe für einen Extraprogrammteil gesorgt – bis mal wieder jemand gerufen hat, dass ich eingefangen werden soll. Komisch: kaum jemand scheint Hunde mit eigenen Ideen zu ertragen. Weil sie mich nicht mitgenommen haben, kann ich auch gar nichts über das Turnier in Illsitz erzählen. Das will aber die Lisa machen, die mit Muggur schon seit Freitag dort war. Ich habe nur gesehen, dass sie abends ganz viele bunte Schleifen und sogar ein paar Pokale ausgepackt haben und darauf ganz stolz waren.
Einen Trost gab es dann doch noch. Wir sind alle zusammen zur „Mühle“ gelaufen. Dort saßen noch ein paar Leute. Es gab Bier und Pommes und während mein Hundefreund Carlos brav unter dem Tisch saß und einfach nur froh war sein Frauchen Josi wieder bei sich zu haben, bin ich erst einmal eine große Runde stromern gegangen. Musste einfach sein – nach so einem Tag.

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